Der letzte Tag meiner Camper-Erfahrung war weniger spektakulär als mehr organisatorisch angelegt.
Ich erreichte Auckland nachmittags, gab den Camper zurück.
Vorher hatte ich vorbildlich sämtliche Tanks geleert um eventuelle Strafzahlungen zu vermeiden. Toilettentank nicht ausleeren lassen die sich (verständlicherweise) mit 250 NZ$ bezahlen – das war vermeidbar.
Um weiterhin mobil sein zu können, habe ich mir ein Budget-Car geliehen. Weitere drei Tage wollte ich nördlich von Auckland das Land erkunden bevor mein Flieger von Auckland wieder zurück nach Christchurch gehen sollte.
Ich startete gleich durch – nun mit meinem kleinen Mietwagen. Neben all den spektakulären, interessanten, schönen und atemberaubenden Naturerlebnissen wollte ich noch unbedingt die größten Bäume in Neuseeland bestaunen.
Wieder hatte ich mein Zelt dabei und verbrachte die Nacht unter freiem Himmel – diesmal verwöhnt vom Campervan und gar nicht mehr begeistert von der Zeltromantik. Es war kalt, nass und zudem eng – ich beschloss, dass für mich die Camping-Saison nun vorbei sein sollte.
Am nächsten Tag zog ich los und erkundete den Wald der großen Bäume. Natur pur, Vogelgezwitscher und ganz viel Grün um mich herum versetzte mich in das Zeitalter der ersten Siedler, die mit und von den Bäumen gelebt haben.
Die Wirkung dieser Riesen ist nur schwer zu beschreiben und auch die Fotos zeigen nicht die übermächtige Größe dieser Bäume. So groß und doch so sehr empfindlich. Ein Großteil des Wurzelwerkes liegt knapp unter der Waldoberfläche und man vermutet, dass jeder Schritt auf diesem Untergrund die Wurzeln schädigen kann und damit das Baumsterben gefördert wird. Daher war ich angehalten, nicht nur meine Schuhe vorher zu desinfizieren sondern auch nicht von den preparierten Wegen abzuweichen.
So schritt ich wie ein kleine Zwerg überwältigt und beeindruckt durch die Wälder um Riesen zu suchen.
Etwas weiter nördlich sollte es noch gehen, um auch noch die bekannten Surf-Dünen der Nordinsel zu sehen – jedoch habe ich dann aus Zeitgründen den Weg etwas abgeschnitten, um mich mit einer Freundin zum Art-Festival in Auckland zu treffen. Bisschen Sand hatte sich trotzdem irgendwie in meine Taschen verirrt.