So regnerisch es hier bei der ersten Durchfahrt Ende 2012 war, so strahlend empfing uns das Wetter diesmal in den Marlborough Sounds. Daher entschieden wir uns, mindestens zwei Nächte zu bleiben. Als Ziel für unser Zelt hatten wir uns die Mistletoe Bay am Charlotte Track ausgesucht. Dort konnten wir noch mit dem Auto die Bucht erreichen und mussten nicht die ganze Ausrüstung auf ein Minimum beschränken, nicht alles tragen und auch keine stundenlange Wanderung auf uns nehmen. Was an den meisten Plätzen in den Sounds Voraussetzung ist.
Die Bucht lag idyllisch irgendwo im Nirgendwo und war grade neu mit allen Notwendigkeiten zum Campen ausgestattet worden – also gab es Duschen und Toiletten, auch eine Rarität in den Sounds.
Da es wirklich warm war sind wir gleich als erstes ins Wasser gehüpft. Nicht nur die Wassertemperatur (sooooo kalt) hat überrascht, auch die Salzkonzentration war übermäßig hoch. So hatte man etwas den Totes-Meer-Effekt = schweben an der Oberfläche.
Gleichzeitig mit uns war ein Jungs-College aus Wellington dort. Die Buben waren ca. 10 – 11 Jahre alt und wurden von den Lehrern an einer recht kurzen Leine gehalten. Das zu beobachten war echt interessant. Dagegen war der Einfall einer Wandergruppe eines deutschen Kreuzfahrtschiffs (die Europa) echt lästig…so furchtbar typisch deutsch 🙂 Mephisto und Jack Wolfskin eben.
Da wir nun schon am bekannten Charlotte Track campten, mussten wir wenigstens ein kurzes Teilstück selber laufen – dabei haben wir dann grandiose Aussichten genießen können und den Erfolg der Gipfelerzwingung erfahren dürfen.
Abends haben wir dann zum leuchtenden Abschluss Glühwürmchen in heller Anzahl bewundert sowie ein unglaubliches Phänomen im Wasser erstmalig bestaunen können: das Meersleuchten. Das zu beschreiben dafür fehlen mir wirklich die Worte; wunderschön! Um das Leuchten auszulösen bedarf es der Wasserbewegung und es war recht ruhige Brandung – erst als wir kleine Kiesel ins Wasser geworfen haben, konnten wir unglaubliche Effekte bewirken – leider nicht mit der Digicam aufzunehmen, dafür reichte nicht die Auflösung…aber in der Erinnerung fest verankert.
Damit war dieser Aufenthalt für uns bislang wohl der am beeindruckenste Ort. Jeder der Neuseeland besucht darf die Sounds nicht auslassen, da verpasst man sonst die unbeschreibliche Natur.