Rohe Eismassen inmitten einer Regenwald-Landschaft, surreal bestaunenswert.
Die Westküste der Südinsel Neuseelands ist wild, rau und noch dünner besiedelt als der restliche Teil des Landes.
Wen es hierhin verschlägt, der weiß, dass viel Regen, noch mehr Wolkenvorhänge und ein gnadenloser Wind die Landschaft prägen. Hier zeigt sich, dass alles engmaschig verwoben ist, nichts existiert ohne sein Gegenteil.
So machten wir uns im Team mit ein paar Schweizern auf mit dem Ziel, eine Gletscherwanderung über den Franz-Josef-Glacier zu starten. Schnee ist mir nun nicht unbekannt, die Mischung aus Regenwald, weiten und schmalen Fjorden zusammen mit den gigantischen Eismassen war jedoch überwältigend.
Nachdem wir uns im Visitor Center passend eingekleidet hatten sowie erste Instruktionen über die Historie gepaart mit den Sicherheitshinweisen, ging es los. „Cool Banana“, ein Australier führte die Tour. Diese Widersprüchlichkeit – immerhin gibt es in Australien keine Gletscher – passt zum gesamten Trip und der Natur drumherum.
Ganz besonders deutlich wurden wir darauf hingewiesen, wie kalt das Eis ist, noch kritischer das Tauwasser. Vorsichtig schlidderten wir über Eisflächen, quetschten uns durch schmale Eistunnel und genossen bei einem Lunch mitten auf einer Eisfläche den grandiosen Blick ins Tal, über die Bucht und das Meer bis zum Horizont.
Unerfreulich und jäh endete die Tour für einen Menschen, der unaufmerksam war und in einen Tausee fiel. Klitschnass und sofort bis auf die Knochen durchgefroren hieß es für ihn sofort zurück. „Sofort“ hieß in diesem Fall jedoch erst warten, bis einer von den anderen Guides bei uns war um ihn zu begleiten. Alleine darf sich niemand unkundig auf dem Eis bewegen. Also warteten wir alle – und waren anschließend dankbar uns wieder bewegen zu können.
Trotz Zwischenfall fühlten wir uns sicher – der passende Respekt und wache Aufmerksamkeit machten es zu einem unvergesslichen Ausflug für alle.