Das sollte mein Norwegen-Silvester sein: irgendwo zwischen Kvikne Kirke und Stor-Elgen im Nirgendwo im Wald, frei stehend in tiefer Dunkelheit, rauschende Bäume um mich herum und eisige Kälte.
Vorher habe ich mir am „Wegesrand“ noch die Kvikne Kirke angeschaut, eine kleine Stabkirche aus anno 652 n. Chr. – unfassbar beeindruckend in der Bauart, unglaublich hinsichtlich des Alters und des vergleichbar ansehnlichen Zustands und ähnlich atemberaubend in der Gesamtwirkung wie die großen Kathedralen oder Dombauwerke. So stand ich andächtig einfach eine zeitlang in der Stille des Winters dar.
Ähnlich ruhig war dann auch der restliche Nachmittag und Abend – die frühe Dunkelheit leitete mich auf einen von Schnee überhäuften Stellplatz am Waldesrand. Vorher hatte ich verschiedene andere Plätze auf Befahrbarkeit drauf und – viel wichtiger – auch wieder runter geprüft. Dieser Platz erschien mir machbar und so parkte ich kurzerhand und wechselte in den Camper-Modus.
Die Geräusche der Natur leiteten mich ins neue Jahr. In der Ferne hörte ich sehr vereinzelte Silvesterraketen, ansonsten dominierten das Rauschen der Bäume in der Dunkelheit. Anders, still und ganz klar einfach im Jetzt.
Neujahrsmorgen – ich hatte zum Start des Norwegentrips eine Vision. Ganz klar sah ich den Camper in voller Wintermontur und Neujahrsmood auf einem Fotos. Die Location war perfekt also habe ich nicht lange gezögert, aufgebaut und abgedrückt. Was auf dem Titelfoto des Posts hier nicht zu sehen ist: kurz nach dem Foto kam ein Windstoß und fegte mir die Markise nach hinten über den Camper – ich war beim Aufbau zu faul gewesen, diese ordnungsgemäß zu verankern und prompt gab es die Quittung. Glücklicherweise war nur der Verschluss aus der Verankerung gesprungen, es war nix gebrochen und ich konnte alles zu Hause angekommen wieder reparieren. So geht’s mit den Plänen 🙂
Das Foto habe ich trotzdem und es zeigt viel von der Stimmung, die ich während des Trips empfunden habe: Abenteuer, Gemütlichkeit trotzt Kälte und auch im Winter funktioniert Camping.